Theaterpädagogik
in Österreich
In
unseren Nachbarländern hat Theaterpädagogik nicht nur Tradition, sondern auch
entsprechende Ausbildungsstätten, die meist Schauspielschulen oder Kunsthochschulen
angegliedert sind. In Österreich gibt es bisher keine einheitliche Theaterpädagogik-Ausbildung,
allerdings eine nicht unbeachtliche Anzahl theaterpädagogisch Tätiger. Und das
nicht erst seit kurzem.
In
diesem Zusammenhang verwundert es auch nicht, dass die theaterpädagogischen
Arbeitsfelder grenzenlos scheinen. Wo immer Menschen aufeinander treffen, kann
Theaterpädagogik Verbindung schaffen. Von Kleinkindern bis Senioren, ob Freizeitvergnügen,
Kunstvermittlung oder therapeutische Situation – das Wesen der Theaterpädagogik
passt sich wie ein Handschuh an die jeweiligen Bedingungen und Ziele an.
Vielfalt, Einfühlsamkeit und Zielgruppenorientierung unterscheidet nämlich Theaterpädagogik
von all jenen Aktionen, die von Dressur und vordergründigem „Wir tun so als
ob wir Schauspieler wären“ bestimmt sind. Die TeilnehmerInnen, deren individuelle
Bedürfnisse, Gruppenerlebnisse und prozesshafte Erfahrungen stehen im Vordergrund.
Gleichzeitig steht fundierte künstlerische Arbeit im Mittelpunkt, werden Techniken
und Ausdrucksmöglichkeiten vermittelt, denn Theaterpädagogik unterscheidet sich
auch in diesem Bereich von Dilettantismus.
Die
Frage, was einen guten Theaterpädagogen ausmacht, ist daher stark von der jeweiligen
Persönlichkeit, der Fähigkeit ebenso viel zu spüren wie zu wissen, abhängig.
Wer diese Fähigkeit nicht grundsätzlich besitzt, wird auch durch Langzeitausbildungen
nicht befähigter, doch allen anderen kann eine fundierte Ausbildung als Grundlage
künstlerischer und sozialer Kompetenz dienen.
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